Mit FREUDE lernen?
Was machen wir da eigentlich jeden Tag, wenn wir unsere Kinder zur Schule schicken und unterrichten lassen und wenn es schlimm kommt, sie am Nachmittag weiter zu bilden und ihnen nachzuhelfen, wenn wir ihre Noten für schlecht befinden?
Sehen wir sie glücklich und voller Freude zur Schule gehen und kommen?
Ist das überhaupt wichtig und darf das wichtig sein angesichts der Sorge in unserem Hirn um den beruflichen Werdegang unserer Kinder, um die Sicherung ihrer beruflichen Zukunft, mit der in unserem Sinne so scheinbar alles steht und fällt? Könnte die Rechnung für die Zukunft unser Kinder in etwa so aussehen:
Zukunft = toller Job + mega Verdienst = Absicherung einer glücklichen und zufriedenen Zukunft für unsere Kinder ????
und die Nebenrechnung: pass dich an + streng dich an + lern was wir / die Gesellschaft für dich für richtig hält und deshalb vorgibt = dann versprechen wir dir auch, dass du einen optimalen Studienplatz erhältst, der dir (hoffentlich) deine Zukunft sichert.
Ist es das, was wir uns wünschen, wenn wir unser Kind das erste Mal in unseren Armen halten? Erinnern Sie sich noch, was Sie sich für Ihr Kind gewünscht haben als Sie es zum ersten Mal im Arm hielten? -
Vermutlich haben Sie überhaupt keinen Wunsch verspürt in diesem Moment, sondern lediglich eines gefühlt - GLÜCK, FREUDE, ÜBERRASCHUNG, STAUNEN vor dem WUNDER, das da durch Sie gekommen ist - im besten Falle! -
Hätten wir nicht weiterhin für genau das EINE sorgen müssen? Für Glück, Freude und uns immer wieder dem hingeben müssen: dem Staunen vor dem Wunder, unserem Kind? -
Was ist pasiert, dass wir dort heraus gebrochen sind, dass wir diese Dinge in den Hintergrund gepackt haben und - ja klar doch!!! - wollen und wünschen wir uns das weiterhin für unsere Kinder, doch das Leben ist doch auch: HARTE ARBEIT? - EINE REALITÄT, in die wir hinein geboren werden und die wir nur geringfügig beeinflussen können? Eine Welt voller Umstände, die erfordern, dass .. . ?
Ich gebe zu, es ist kein einfach Ding, wenn man sich selbst in Umständen erlebt hat, die einen in der Seele angreifen, schmerzen, weh tun. In der Tat ist es da, wo man selbst weder seiner Freude noch seinem Glück treu bleiben kann, weil ... es so viele plausible und schmerzliche Gründe gibt, das aufzugeben, ... dass es dort schwierig für uns wird, unsere Kinder in Freude, Glück und voller Liebe aufzuziehen und diesen Dingen den Vorrang einzuräumen. - Und doch, irgendwie merkt man, dass irgend etwas Grundlegendes nicht stimmt an diesem Hasten, dem sich Anpassen, es dem Zornigen, dem in unseren Augen Mächtigen, den Bestimmern über unser Leben, von denen wir scheinbar abhängig sind, es Recht zu machen. Und es wirft die schwer wiegende Frage auf:
ob wir ermächtigt sind, unser Leben selbst zu bestimmen?
Seltsamer Weise hinterfragen wir uns nie mit einer Frage wie dieser: Tun wir wirklich jemandem weh, wenn wir eigene Entscheidungen treffen, die unser Glück und unser Heil, unseren Segen und unsere Freude zum Inhalt haben? Sind wir Egoisten, weil wir dies für uns beanspruchen? Kann ich jemandem weh tun, wenn ich dies ausstrahle: FREUDE, GLÜCK, LIEBE, ZUFRIEDENHEIT? - Möglich wäre, dass ich andere anstachele, diesen wunden, nicht erlebten Teil seines SELBST zu spüren, den sie/er vielleicht vermisst. Im besten Falle folgt er seiner inneren, schmerzenden Wunde und gibt ihr das Heil, was sie ersehnt.
Wenn diese vier: FREUDE, GLÜCK, LIEBE und ZUFRIEDENHEIT aus tiefstem Herzen gefühlt und empfunden werden, wenn diese auf dem gefühlten Recht beruhen, dass dies, dass ich so sein darf, dann nehme ich niemanden etwas, dann bringe ich niemanden um etwas, denn das was da ist und aus mir strahlt, liegt ursächlich in mir begründet. Es hat seine Ursache in mir selbst. Es gleicht dem Moment von Eltern, die ihr Kind zum ersten Mal in den Armen halten. Keiner hat sie dazu angestiftet, dies zu empfinden, keiner sie genötigt oder gedrängt oder ihnen gesagt, wie dieser Moment zu erleben wäre - er kommt so aus ihrem Selbst heraus. Er ist da - selbstverständlich, ungebremst und ohne sich in Frage zu stellen --- dieser Moment ist reiner, unschuldiger Natur, jenseits von Urteilen, Erwartungen und dergleichen - unser Herz geht auf und leider oft viel zu schnell wieder zu. Dann, wenn die alten Mechanismen uns wieder ergreifen, was wir tun müssen und besser bleiben lassen sollen ....
Die Zeit ist mehr als reif dafür, damit zu beginnen, sie zu lehren, was sie im Alltag umgibt, was sie täglich erleben, was ihr unmittelbares Umfeld natürlicherweise ausmacht, um gut und um glücklich zu leben.
Es ist an der Zeit uns Fragen stellen wie in etwa diese:
Was ist uns wichtiger, den Lehrer glücklich und zufrieden zu machen und damit unserem Kind ein gefälliges Schulleben zu ermöglichen? Oder ist es uns wichtiger eine wirklich gute, von Lebensfreude und Glück und ja, auch von Liebe durchdrungene Beziehung zu unseren Kindern zu halten? Könnte ihnen das das Rückgrat stärken und sie stark machen, ihrem inneren Weg zu folgen, ohne sich zu verbiegen, gefallen zu müssen, anderen gerecht zu werden statt, wie oft erlebt, allmählich, indem sie den Zugang zu sich selbst versperrt haben, uns mit der Antwort zu treffen, uns aus ihrem Leben auszuschließen, dicht zu machen, gar zu lügen, zu mogeln, kurz: sich zu verstecken, weil wir ihnen gezeigt haben, nur wer sein SELBST gut versteckt, wir geliebt und (an)gesehen?
Was würde es für die Zukunft unsere Kinder bedeuten, wenn wir dies EINE im Auge behielten: ihre tief aus dem Herzen empfundene FREUDE am Leben zu bewahren und diese zu verteidigen, indem wir als ELTERN zum Beispiel aufbegehren gegen das, was Schule ihnen heute zumutet, indem wir bestimmen, was unsere Kinder lernen dürfen und vor allem: unter welchen Bedingungen.
Eine der wichtigsten Bedingungen könnte FREUDE sein;
eine andere: Balance zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Spiel und Arbeit, zwischen Natur und Kunst/Technik, zwischen Urwüchsigkeit und Kultur zu erschaffen, die wir für unsere Kinder als Grundlagen einer Menschen gerechten Lernkultur endlich einfordern.
Montag, 30. September 2013
Montag, 6. Mai 2013
Jeder Tag ist ein neuer Anfang ...
Heute begann mein Tag mit einem tiefen Wunsch nach nicht aufstehen-müssen. Irgendwann entsponn sich ein Schmerz, unbenannt. Als ich dann vom Bett aus zum Fenster hinausschaute auf den in Herzform blühenden Apfelbaum, da benannte sich mir der Schmerz in einer Frage: "Wie konnte der Mensch dieser so sinnvollen Natur so viel sinnentleertes Leben entgegen setzen?" - Mir fiel wieder mein Bedürfnis von gestern Abend ein, als ich mit meinem Mann durch die Landschaft striff und so wünschte, inmitten der Aue ein Zelt mein eigen zu nennen, mit anderen Menschen Leben zu teilen. Draußen zu bleiben für immer, inmitten der Natur. Je mehr ich mich in die Natur hinein bewege, mit ihr schwinge, ihre wahre Natur des Heilens erfahre und begreife, umso größer wird diese Sehnsucht nach der Einfachheit der Natur und ich verstehe, weshalb ich mich dem Komplizierten der zivilisierten Welt entziehen möchte. Nicht, weil ich keine Verantwortung für mein Leben zu tragen bereit bin, sondern weil tief in mir etwas weiß, dass die Verantwortung für mein Leben seine Basis in der Natur hat und nicht beim Finanzamt.
Der Blick auf diesen wunderbaren Apfelbaum mit seinen zarten weiß-rosa Blüten, über den sich herzförmig Efeu spinnt, der gab mir meine Handlungskraft zurück und ließ mich aufstehen, um zu tun, was zu tun ist. Weiter geht es, die Natur im Blick, mit meinen Projekten für ein einfaches, sinnerfülltes, naturlebendiges Leben für uns Menschen auf unserer Mutter Erde. Niemand schenkt uns so viel Freiheit, Lebendigkeit und Stärke wie sie, unserer irdische Mutter, die Natur.
Der Blick auf diesen wunderbaren Apfelbaum mit seinen zarten weiß-rosa Blüten, über den sich herzförmig Efeu spinnt, der gab mir meine Handlungskraft zurück und ließ mich aufstehen, um zu tun, was zu tun ist. Weiter geht es, die Natur im Blick, mit meinen Projekten für ein einfaches, sinnerfülltes, naturlebendiges Leben für uns Menschen auf unserer Mutter Erde. Niemand schenkt uns so viel Freiheit, Lebendigkeit und Stärke wie sie, unserer irdische Mutter, die Natur.
Mittwoch, 20. März 2013
Veilchenschön
Laufen über die Wiese,
wie jeden Tag. Ein sonniger Tag grüßt uns heute. Wärme streift die Haut. Ich
nähere mich der Gartenpforte und erinnere, dass hier im letzten Frühling ganz
viele Veilchen blühten. Neugierig schaue
ich, ob schon die ersten Veilchenblätter durch den Boden gekommen sind und
erstaunt sehe ich, die ersten Veilchen blühen schon! Welch ein Wunder! Anfang
März, Ostern liegt noch in der Ferne, über zwei Wochen noch warten. Doch das
Blühen der ersten Veilchen ist mir wie ein Ostern. Kostbar habe ich sie in
Erinnerung, wie ein Juwel, dass die Erde, wo es ihr beliebt, hervorzaubert. Ich
fühle mich gesegnet, dass die ersten Veilchen auf der Wiese direkt vor unserem
Zaun hervorgucken. Ob sie wohl ahnen, wie sehr ich ihr Erscheinen liebe, ihre
Anwesenheit mir schmeichelt? Ich mich zutiefst freue wie ein kleines Kind, das
das erste Mal einen Regenbogen sieht? Ach, ihr Veilchen. Mit eurem Duft betört
ich mich Jahr für Jahr aufs Neue. Es ist wie ein erstes Mal, jedes Mal. Ihr
habt so zarte Blüten. Verletzlich wie eine Kinderseele. Betörend euer Duft wie
ein junges Mädchen, dass sich noch nicht seines baldigen Frauseins bewusst ist
und doch schon strahlt und funkelt wie ein Stern am Morgenhimmel,
verheißungsvoll, einen sonnig warmen Frühlingstag verkündend.
Letzter Schnee umgibt euch. Die Sonne ist schon eifrig dabei,
sein Wasser in den Himmel zurück zu holen, um ihn bald segensreich als Regen auf
die Erde hernieder zu schicken, um euch damit zu laben. Leben, wie schön bist
du geschaffen. Wie vollkommen alles, was du hervorbringst. Kein Mensch vermag
dich zu übertreffen mit seinem Werk! Wie arm ein jedes Wort, das sich bemüht,
dich zu beschreiben. Natur, du verzückst mich täglich neu!
Montag, 4. Februar 2013
Wenn Bilder mitten in die Seele plumsen
Was ich gestern erleben durfte!
... zum Freude leben gehört wohl auch, Freude verbreiten. Solch ein Tag war gestern. Am Samstag rief mich eine Freundin an, um mir zu sagen, dass es in Altlußheim noch einen Platz für eine Messe gäbe, ob ich nicht kommen wolle. Ich wollte es mir überlegen. Ich war müde und kränklich am Samstagabend, doch es begann in mir zu "arbeiten" ... am nächsten Morgen fiel mir das Aufstehen nicht besonders leicht. HalbAcht stand ich endlich auf. 9.30 Uhr müsste ich da sein. Natürlich hatte ich schon am Abend vorher überlegt, was ich mitnehmen wolle, was ich austellen und vorstellen wolle, war die Dekomöglichkeiten durchgegangen. Werbung hatte ich nicht und morgens?... naja ... abwarten und Tee trinken. In den Keller gehen. In meinen Praxisraum. Da schaut mich mein Flipchart an. Kurz vor Weihnachten, als ich nicht sitzen konnte, aber stehen, fing ich an, große Plakate zu malen. Das machte mir Freude, fiel mir leicht und war einfach nur schön. Jetzt kam dieses leichte Gefühl wieder auf. Die Messe heute wäre eine Chance für mich, wieder Klienten zu haben, gar nicht so übel. Ich packte, schrieb mir ein Werbekärtchen, druckte aus, schnitt zu ... ließ mir von meiner Tochter eine Kanne heißes Wasser kochen. Alles war zusammengepackt, musste nur noch ins aAto. Es was Viertel nach neun. Eigentlich viel zu spät resümierte ich, die Autositze müssten noch runter geklappt werden ... da rief mein Mann mir zu, er würde mich hinfahren. Ich nahm schnell mein Pendel, sollte ich wirklich? Es stand eine ziemlich lange Weile still, ich hoffte, es würde weiterhin "nichts" sagen oder ein "NEIN" entstehen. Es pendelte ein gemächliches "JA" - aber ein "JA". Mit Widerwillen beugte ich mich den günstigen Umständen und ließ einmal kurz beiseite, dass ich wohl viel zu spät käme, den Aufbau nicht rechtzeitig packte und dies und das ... Wir fuhren los. Ich bekam einen MegaPlatz in der Halle. Man würde mich sofort sehen, ging man von unten den Gang herauf! Alles war unkompliziert. Ich musste nichts Schweres schleppen. Es war genug Licht in der Halle. Ich bekam noch ein Teeelicht geschenkt, welches ich vergessen hatte, einzupacken. Ich hatte Bedenken. Es würde mich Geld kosten. Die erste Frage, die die Veranstalterin stellte: "Was wollen Sie denn verkaufen?" und dann: " Wissen Sie, die Eintrittskarten sind gleichzeitig Gutscheine, die die Besucher bei Ihnen einlösen können." Na gut! Ich entdecke,dass da noch 2- 3 Leute Bilder anbieten zum Verkauf. Wirklich schöne Bilder. Donner und Gloria! Na dann werd ich Symbole pendeln. Zum Glück kann ich viel!
Naja - langer Rede kurzer Sinn: Ich entschied mich, eines der Bilder, die ich vor Weihnachten malte, gleich mal vornan des Flipcharts aufzuklappen zur freien Sicht und als Einladung an meinen sehr hübschen und eben unprofessionell, provisorischen Stand. Der erste Besucher kam, ein Aussteller. Wir kamen ins Gespräch. Er sprach mich auf mein Bild an und was ich mache. Ich sagte ihm, dass ich Seelenbilder male. Das interessierte ihn und ich zeigte ihm ein weiteres Bild und er sagte: "Jetzt bekomme ich aber Gänsehaut. Ich komm nochmal vorbei." , was er später wirklich tat. Gleich danach hatte ich meinen ersten Auftrag von einem Aussteller und es hörte von 11 Uhr bis zum Schluss um 18 Uhr nicht wieder auf. Ich trank meine Kanne heißen Wassers, dafür sorgte ich. Ich bekam nicht einmal Hunger. Ich nährte die Menschen mit meinen Bildern, mit meinen Worten und dabei mich selbst. Ich trank ihre Freude, ihr "sich gesehen fühlen" --- Ich genoss die Leichtigkeit. Manchmal dachte ich, jetzt wird mir so schwer beim Malen, ich kann nicht mehr!' - und wieder musste ich feststellen, dass die "Schwere" zu dem Menschen gehörte, für den ich malte. Es gab Bilder, die flossen mit Freude und Leichtigkeit aus mir, andere wiesen mir Blockaden und Hindernisse, die die Menschen mit sich trugen --- "Alles spricht. Die Welt spricht.", ging es mir wieder durch den Kopf. Meine tiefste Erfahrung: "Alles spricht!" Es ist meine Welt-Wahrnehmung.
Mit welcher Leichtigkeit es mir immer wieder gelingt, mit den Seelen der Menschen oder den Seelen einer Landschaft in Kontakt zu kommen. Ich wundere mich noch immer darüber. Vielleicht weil es wirklich ein Wunder ist. Es ist als könnte ich nicht anders und doch wundert es mich, dass dies möglich ist. Meine ganze Natur ist ein einziges Gespräch. Dialog reiht sich an Dialog. Gefühl an Gefühl. Es ist nicht immer einfach, das Eigene vom Anderen zu unterscheiden und ich verstehe immer mehr diese Weisheit: "Wie kann ein Mensch auch nur vollkommen glücklich sein, solange ein anderer in seinem Umfeld leidet." - Ich teile das solange ich denken kann, spüre,lebe.
Je mehr ich malte an diesem Tag, umso mehr interessierte die Menschen, was ich sehe, höre beim Malen. Nein, sie dachten ich könnte es gäbe so etwas wie eine Bildinterpretation, doch ich konnte immer nur sagen,was ich "höre" beim Malen. Und ehrlich: es ist verführerisch, interpretieren zu wollen. Natürlich haben Farben eine Aussagekraft, doch ist sie oft ganz unwesentlich ... und doch ist jede Farbe wesentlich, wenn sie das Bild empfängt. Es verändert sofort den Charakter des Bildes, so wie Farben, die wir tragen, etwas Bestimmtes in uns zum Vorschein bringen kann.
Ein Bild war noch nicht ganz fertig, als die Frau wieder vorbei kam und ein wenig enttäuscht fest stellte, dass so gar kein "grün" drin sei, wo sie diese Farbe doch jetzt so sehr liebe. Woran auch immer es lag, gleich danach führten mich meine Hände zu den Grüntönen und es war unglaublich wie dieses Bild plötzlich an Lebendigkeit gewann. Als die Frau wieder kam und das fertige Bild sah, leuchteten ihre Augen, sie strahlten in unglaublicher Schönheit!
Wie viel Traurigkeit es doch gibt, wie viel abgeplagte, müde Seelen, die nach Erfrischung lechzen, nach Trost, nach Freude (emp)finden.
Ich wusste nicht, wie viel ein Bild aus meinen Händen in Menschen verändern kann. Noch staune ich und doch bin ich endlich bereit, diesen Schatz in meinem Innern nicht länger zu verleugnen.
Meine "Seelenbilder" sind nicht so sehr Bilder (d)einer Seele, sondern eher Nahrung für (d)eine Seele. Sie haben mit Kunst auch nicht viel gemein, doch viel mit Lebenskunst ... so war dieses Malen gestern für mich ein ebensolches Geschenk, zu erfahren, womit ich Freude in die Welt geben kann. Nicht jedes Bild gefällt mir absonderlich, das ich für einen anderen Menschen male und jedesmal staune ich, wie sehr es dem anderen gefällt und mitten in seine Seele plumpst, egal was ich denke.
... zum Freude leben gehört wohl auch, Freude verbreiten. Solch ein Tag war gestern. Am Samstag rief mich eine Freundin an, um mir zu sagen, dass es in Altlußheim noch einen Platz für eine Messe gäbe, ob ich nicht kommen wolle. Ich wollte es mir überlegen. Ich war müde und kränklich am Samstagabend, doch es begann in mir zu "arbeiten" ... am nächsten Morgen fiel mir das Aufstehen nicht besonders leicht. HalbAcht stand ich endlich auf. 9.30 Uhr müsste ich da sein. Natürlich hatte ich schon am Abend vorher überlegt, was ich mitnehmen wolle, was ich austellen und vorstellen wolle, war die Dekomöglichkeiten durchgegangen. Werbung hatte ich nicht und morgens?... naja ... abwarten und Tee trinken. In den Keller gehen. In meinen Praxisraum. Da schaut mich mein Flipchart an. Kurz vor Weihnachten, als ich nicht sitzen konnte, aber stehen, fing ich an, große Plakate zu malen. Das machte mir Freude, fiel mir leicht und war einfach nur schön. Jetzt kam dieses leichte Gefühl wieder auf. Die Messe heute wäre eine Chance für mich, wieder Klienten zu haben, gar nicht so übel. Ich packte, schrieb mir ein Werbekärtchen, druckte aus, schnitt zu ... ließ mir von meiner Tochter eine Kanne heißes Wasser kochen. Alles war zusammengepackt, musste nur noch ins aAto. Es was Viertel nach neun. Eigentlich viel zu spät resümierte ich, die Autositze müssten noch runter geklappt werden ... da rief mein Mann mir zu, er würde mich hinfahren. Ich nahm schnell mein Pendel, sollte ich wirklich? Es stand eine ziemlich lange Weile still, ich hoffte, es würde weiterhin "nichts" sagen oder ein "NEIN" entstehen. Es pendelte ein gemächliches "JA" - aber ein "JA". Mit Widerwillen beugte ich mich den günstigen Umständen und ließ einmal kurz beiseite, dass ich wohl viel zu spät käme, den Aufbau nicht rechtzeitig packte und dies und das ... Wir fuhren los. Ich bekam einen MegaPlatz in der Halle. Man würde mich sofort sehen, ging man von unten den Gang herauf! Alles war unkompliziert. Ich musste nichts Schweres schleppen. Es war genug Licht in der Halle. Ich bekam noch ein Teeelicht geschenkt, welches ich vergessen hatte, einzupacken. Ich hatte Bedenken. Es würde mich Geld kosten. Die erste Frage, die die Veranstalterin stellte: "Was wollen Sie denn verkaufen?" und dann: " Wissen Sie, die Eintrittskarten sind gleichzeitig Gutscheine, die die Besucher bei Ihnen einlösen können." Na gut! Ich entdecke,dass da noch 2- 3 Leute Bilder anbieten zum Verkauf. Wirklich schöne Bilder. Donner und Gloria! Na dann werd ich Symbole pendeln. Zum Glück kann ich viel!
Naja - langer Rede kurzer Sinn: Ich entschied mich, eines der Bilder, die ich vor Weihnachten malte, gleich mal vornan des Flipcharts aufzuklappen zur freien Sicht und als Einladung an meinen sehr hübschen und eben unprofessionell, provisorischen Stand. Der erste Besucher kam, ein Aussteller. Wir kamen ins Gespräch. Er sprach mich auf mein Bild an und was ich mache. Ich sagte ihm, dass ich Seelenbilder male. Das interessierte ihn und ich zeigte ihm ein weiteres Bild und er sagte: "Jetzt bekomme ich aber Gänsehaut. Ich komm nochmal vorbei." , was er später wirklich tat. Gleich danach hatte ich meinen ersten Auftrag von einem Aussteller und es hörte von 11 Uhr bis zum Schluss um 18 Uhr nicht wieder auf. Ich trank meine Kanne heißen Wassers, dafür sorgte ich. Ich bekam nicht einmal Hunger. Ich nährte die Menschen mit meinen Bildern, mit meinen Worten und dabei mich selbst. Ich trank ihre Freude, ihr "sich gesehen fühlen" --- Ich genoss die Leichtigkeit. Manchmal dachte ich, jetzt wird mir so schwer beim Malen, ich kann nicht mehr!' - und wieder musste ich feststellen, dass die "Schwere" zu dem Menschen gehörte, für den ich malte. Es gab Bilder, die flossen mit Freude und Leichtigkeit aus mir, andere wiesen mir Blockaden und Hindernisse, die die Menschen mit sich trugen --- "Alles spricht. Die Welt spricht.", ging es mir wieder durch den Kopf. Meine tiefste Erfahrung: "Alles spricht!" Es ist meine Welt-Wahrnehmung.
Mit welcher Leichtigkeit es mir immer wieder gelingt, mit den Seelen der Menschen oder den Seelen einer Landschaft in Kontakt zu kommen. Ich wundere mich noch immer darüber. Vielleicht weil es wirklich ein Wunder ist. Es ist als könnte ich nicht anders und doch wundert es mich, dass dies möglich ist. Meine ganze Natur ist ein einziges Gespräch. Dialog reiht sich an Dialog. Gefühl an Gefühl. Es ist nicht immer einfach, das Eigene vom Anderen zu unterscheiden und ich verstehe immer mehr diese Weisheit: "Wie kann ein Mensch auch nur vollkommen glücklich sein, solange ein anderer in seinem Umfeld leidet." - Ich teile das solange ich denken kann, spüre,lebe.
Je mehr ich malte an diesem Tag, umso mehr interessierte die Menschen, was ich sehe, höre beim Malen. Nein, sie dachten ich könnte es gäbe so etwas wie eine Bildinterpretation, doch ich konnte immer nur sagen,was ich "höre" beim Malen. Und ehrlich: es ist verführerisch, interpretieren zu wollen. Natürlich haben Farben eine Aussagekraft, doch ist sie oft ganz unwesentlich ... und doch ist jede Farbe wesentlich, wenn sie das Bild empfängt. Es verändert sofort den Charakter des Bildes, so wie Farben, die wir tragen, etwas Bestimmtes in uns zum Vorschein bringen kann.
Ein Bild war noch nicht ganz fertig, als die Frau wieder vorbei kam und ein wenig enttäuscht fest stellte, dass so gar kein "grün" drin sei, wo sie diese Farbe doch jetzt so sehr liebe. Woran auch immer es lag, gleich danach führten mich meine Hände zu den Grüntönen und es war unglaublich wie dieses Bild plötzlich an Lebendigkeit gewann. Als die Frau wieder kam und das fertige Bild sah, leuchteten ihre Augen, sie strahlten in unglaublicher Schönheit!
Wie viel Traurigkeit es doch gibt, wie viel abgeplagte, müde Seelen, die nach Erfrischung lechzen, nach Trost, nach Freude (emp)finden.
Ich wusste nicht, wie viel ein Bild aus meinen Händen in Menschen verändern kann. Noch staune ich und doch bin ich endlich bereit, diesen Schatz in meinem Innern nicht länger zu verleugnen.
Meine "Seelenbilder" sind nicht so sehr Bilder (d)einer Seele, sondern eher Nahrung für (d)eine Seele. Sie haben mit Kunst auch nicht viel gemein, doch viel mit Lebenskunst ... so war dieses Malen gestern für mich ein ebensolches Geschenk, zu erfahren, womit ich Freude in die Welt geben kann. Nicht jedes Bild gefällt mir absonderlich, das ich für einen anderen Menschen male und jedesmal staune ich, wie sehr es dem anderen gefällt und mitten in seine Seele plumpst, egal was ich denke.
Mittwoch, 3. Oktober 2012
DIe Wahrheit
Die Wahrheit ist nicht das, was wir gern für wahr halten wollen. Sie ist immer überraschend und anders, und unbeugsam fordert sie uns heraus. Wir können gegen die Wahrheit nicht ankämpfen, sonst richtet sie sich mit aller Macht gegen uns. Die Wahrheit will genommen sein. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.
Samstag, 30. Juni 2012
Lustwandeln im Gärtlein
Ich sitze auf unserer Terrasse und will gerade meinen Salat
verspeisen. Noch einmal halte ich inne, will zur Ruhe kommen und lasse dabei
meinen Blick über unseren kleinen Garten schweifen. Der Phlox blüht wundervoll,
Schafgarben wiegen sich in der Luft und nur noch höher schwingt sich ein
Gewächs, dem ich auf unserem Rasenstück den Vorzug des Wachsens gab, während um
ihn herum das Gras verschnitten wurde. – Das Jakobsgreiskraut hält seine
vielen, kleinen Blütenkörbchen mit dankbar goldenem Strahlen der Sonne
entgegen. Manchmal setzt sich ein vorwitzig Vögelein auf einen seiner Stängel
und wippt auf ihm, dass er sich ein wenig mehr zur Erde neigen möge, der so
stolz seine Pracht in den Himmel hält!
Ich schweife weiter mit meinem Blick über die orange
leuchtenden Ringelblumenkörbe, die feuerroten Blütenkelche der Lilie
betrachtend, hinüber zur Königskerze, die würdig ihre hellgelben Blütenköpfe zu
einer Kerze vereint leuchten lässt, für mich diesmal und keinen König, der in
dunkler Höhle nach dem Ausgang sucht. Verweile dann an dem Himmelblau der
Borretschblüten und finde, es ist Zeit, mir meinen Salat zu krönen. Ich stehe
auf und lustwandle zu all der Blütenpracht, um einige von ihnen auf meiner
Salatschüssel eine Aufgabe zu geben, mir frohsinnige Mahlzeit zu sein und mich
mit ihrer Schönheit von innen zu beseelen. Ich pflück mir eine
Ringelblumenblüte, eine Lilienblüte, 4 Borretschblüten und nehme vom zarten
Estragon drei Spitzen. Alles findet Platz auf meiner Salatschüssel und schließlich
in meinem Munde, mir Genuss und Vergnügen bereitend, ehe es hinab geht in die
dunkle Magenhöhle. Ich bin eine Königin für diesen Moment. Gesegnet mit einem
wundervollen Garten, der dies entstehen lässt, immer wieder ein Wunder hervor bringend!
Sommerhirsesalat mit
Kräutern und Blüten
gewürfelte, grüne Gurken (mit Schale!) gewürfelte Tomatenstücke
mit zerkleinertem Schafskäse
Olivenöl und Balsamico deiner Wahl
und mit etwas Salz, dem klein geschnitten Estragon oder auch Naneminze vermischen
und mit etwas Salz, dem klein geschnitten Estragon oder auch Naneminze vermischen
Dann die lockere, gekochte und abgekühlte Hirse
unterheben. Ringelblumenblütenblätter, Borretschblüten und
pro Person
1 Lilien- oder 1-3 Kapuzinerkresseblüte zur Dekoration und zum Verspeisen darauf geben.
Bon appetito!
1 Lilien- oder 1-3 Kapuzinerkresseblüte zur Dekoration und zum Verspeisen darauf geben.
Bon appetito!
Donnerstag, 28. Juni 2012
Müttergeduld der Natur
„Die NATUR, die sanfteste der
Mütter, hat Geduld mit jedem Kind.“ - Emily
Dickinson -
Geduld. Oh Geduld! Wie oft entweichst du mir in den
schmerzhaftesten Augenblicken meines Lebens. Es gibt sie die Geduld in meinem
Leben. Doch wenn zum Bruder Schmerz seine Schwester hinzukommt, die Verzweiflung,
oh ach - wie bin ich dann verloren! Kein Glaube, kein Vertrauen mag mich dann
aufrichten. Doch im Tun, im Tun aus der Verzweiflung heraus, da entsteht so
langsam ein Keim aus dem Same, der doch im Erdboden meines Seins vergessen
existierte, ein Keim, der Hoffnung in sich birgt, eine Hoffnung, die sich
erinnert, dass es das Gute gibt, weil ich es schon einmal, schon zwei- oder gar
tausende Male erlebte. Doch der Schmerz, der Bruder des Vergessens gießt sich wie
ein Mantel um diese Hoffnung. Die Schwester Tat erst hebt ihn wieder auf und
lässt die Hoffnung in ihrem Lichte erstrahlen. Wohl dem, der in Geduld sich
übte, der wird das Tal des Jammers und des Schmerzes rascher verlassen können
als der, der der Geduld die Türe wies oder gar dem Schmerz den Kampf ansagte
und hart mit der Verzweiflung kämpfte und umging. Die Geduld ist die Mutter
aller Dinge. Die Geduld spiegelt sich in der Natur!
Gestern ging ich mit geschwollenen Füßen, die Mücken mir
brachten, durch die Wiesen, bestrumpft, doch ohne Schuh! Und sah um mich
geschnittenes Gras. Es lag noch umgelegt, getrocknetes Heu auf dem Boden, wo es
einst wuchs. Doch durch es hindurch spross schon wieder allerlei Heilkraut,
allem voran Spitzwegerich und Sauerampfer. Das Gras war noch erschöpft, doch
die Heilkräuter, gewusst, dass man ihrer bedarf, waren da. Der Schnitt hatte
sie ermutigt, weiter zu wachsen, ihrer Bestimmung folgend.
Welch ein Erkennen
in diesem Moment! Geduld und Hoffnung lassen mich wachsen über Schmerz und
Verzweiflung hinaus. Heute sind meine Füße wieder biegsam und fit, noch ein
wenig geschwollen, doch der Schmerz ist gewichen und lange vor ihm seine
Schwester Verzweiflung.
Denn ich wollte trotz der schmerzenden Füße mit den Kindern
in der Natur sein, der großen Lehrmeisterin und Heilerin, der sanftesten
Mutter, die die Geduld erschaffen hat. Der Spitzwegerich hat meinen Schmerz geheilt
und das Tun mit den Kindern.
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