Laufen über die Wiese,
wie jeden Tag. Ein sonniger Tag grüßt uns heute. Wärme streift die Haut. Ich
nähere mich der Gartenpforte und erinnere, dass hier im letzten Frühling ganz
viele Veilchen blühten. Neugierig schaue
ich, ob schon die ersten Veilchenblätter durch den Boden gekommen sind und
erstaunt sehe ich, die ersten Veilchen blühen schon! Welch ein Wunder! Anfang
März, Ostern liegt noch in der Ferne, über zwei Wochen noch warten. Doch das
Blühen der ersten Veilchen ist mir wie ein Ostern. Kostbar habe ich sie in
Erinnerung, wie ein Juwel, dass die Erde, wo es ihr beliebt, hervorzaubert. Ich
fühle mich gesegnet, dass die ersten Veilchen auf der Wiese direkt vor unserem
Zaun hervorgucken. Ob sie wohl ahnen, wie sehr ich ihr Erscheinen liebe, ihre
Anwesenheit mir schmeichelt? Ich mich zutiefst freue wie ein kleines Kind, das
das erste Mal einen Regenbogen sieht? Ach, ihr Veilchen. Mit eurem Duft betört
ich mich Jahr für Jahr aufs Neue. Es ist wie ein erstes Mal, jedes Mal. Ihr
habt so zarte Blüten. Verletzlich wie eine Kinderseele. Betörend euer Duft wie
ein junges Mädchen, dass sich noch nicht seines baldigen Frauseins bewusst ist
und doch schon strahlt und funkelt wie ein Stern am Morgenhimmel,
verheißungsvoll, einen sonnig warmen Frühlingstag verkündend.
Letzter Schnee umgibt euch. Die Sonne ist schon eifrig dabei,
sein Wasser in den Himmel zurück zu holen, um ihn bald segensreich als Regen auf
die Erde hernieder zu schicken, um euch damit zu laben. Leben, wie schön bist
du geschaffen. Wie vollkommen alles, was du hervorbringst. Kein Mensch vermag
dich zu übertreffen mit seinem Werk! Wie arm ein jedes Wort, das sich bemüht,
dich zu beschreiben. Natur, du verzückst mich täglich neu!
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