Mittwoch, 30. Juli 2014

die freude ist weg - vergessen sucht Sucht


overstressed ... nichts geht mehr ... vieles muss noch gehen ... übermorgen ist urlaub ... projekte müssen abgeschlossen sein ... kinder haben schon ferien ... es muss noch soviel muss ... die freude ist weg ... da kommt eine bestellung, an die ich mich nicht als eine bestellung erinnere ... normalerweise würde ich mich drüber freuen ... ich sehe die rechnung ... to much ... gerade jetzt ... das wasser steht mir bis zum hals ... ich arbeite seit monaten wie verrückt ... für mich persönlich nur ein überlebenseinkommen ... mehr nicht und eigentlich reichte es nicht mal dafür ... ich denke darüber nach, wie ich jetzt noch die rechnung bezahlen soll ... wie, um alles in der welt, ich so kopflos nebenher über eine freundin mir etwas bestellen konnte, was wirklich schön ist, aber nichts, was ich wirklich gerade brauche ... ich arbeite weiter, das projekt muss ja noch zu ende gemacht werden ... abgabeschluss ist 1 tag vorm urlaub ... schließlich gehe ich aus dem büro, um etwas zu trinken ... in mir wirbelt und stresst es .. keine zeit für die kinder ... ihr bloßes in meine nähe kommen, löst hyperstress in mir aus ... ich trinke, schwatze mit meinem mann in der küche ... in mir ist elend ... plötzlich ist da nur noch weinen ... der stress bricht auf un dich tue, was ich sonst ungern tue - ich begebe mich in deine arme und lasse zu, getröstet zu werden ... aus der tiefe erkenne ich: ich kann nicht nehmen, nur geben ... ich gebe und gebe mich fast zu tode ... wie nur?- das war mein erster gedanke beim lesen der rechnung - wie nur kann man eben mal 50 euro für 10 kleine tatoos haben, die kindern freude machen? ... wie nur gelingt es, geld zu verdienen mit seiner arbeit? ... es will mir nicht wirklich gelingen, nicht regelmäßig, nicht kostendeckend ... irgendwann lachen wir ... dann trennen sich unsere körper ... ich stehe wieder für mich ... die nächste welle des schmerzes, der stress bricht sich weiter durch mich ... ich weiß nicht wie man etwas bekommt, sage ich. ... und da steht er wieder und nimmt mich ein seine arme und zum ersten mal erkenne ich, wie schön es ist, dass mein mann keine meinung dazu hat, nichts sagt, nur da ist und schweigt ... was ich ansonsten nur schwer vertragen kann; doch meiner gefühlslage käme eine meinung jetzt ganz ungelegen ... ich würde mich wieder zurück ziehen in meine, mir so lange schutz gewährenden höhle ... nur das schweigen ermöglicht, dass ich den schmerz anschauen und ziehen lassen kann ... sucht, so schießt es mir ins hirn ... sucht kommt vom unendlichen geben und geben und geben, vom nimmersatten, nimmermüde werdenden geben, weil etwas, weil jemand fehlt in deinem leben, im leben deiner eltern, deiner ahnen ... du spürst die lücke und versuchst sie dein leben lang zu erfüllen mit gebendem tun ... die erschöpfung, die sich irgendwann einstellt, wird nicht mehr gespürt, sie wird weggesüchtet ... zu fertig, um das zu tun oder dir das zu nehmen, was du wirklich brauchst in solchen momenten, zum beispiel die geborgenheit in den armen deines gegenübers zu spüren un dsie dir zu holen ... die lücke, der fehlraum ist unendlich groß, je mehr du ihn füllst mit dem, was deine sucht verlangt, umso mehr dehnt er sich aus ... bis du wieder gelegenheit hast, zu geben, was dir im ersten moment kraft schenkt ... du gibst und gibst bis zur nächsten erschöpfung ... ein unendliches spiel ... ich denke an den nicht da gewesenen vater meiner mutter ... an den mir emotional vorenthaltenen vater ... an die mir verloren gegangenen männer, die ich nicht nehmen konnte, weil sonst die lücke, die nicht meine war, geschlossen worden wäre ... ich hätte meine schließen können, doch die derer, die vor mir waren und nicht haben konnten, was sie brauchten, ihren vater, was wäre aus ihnen geworden? ... so verworren dies hier klingt, in mir war es eines, immer eine einheit ... das leiden meiner vorfahren zu nehmen und zu meinem eigenen zu machen ... es führt in die überforderung und aus der überforderung in die sucht ... das narkotikum der zivilisierten gesellschaft, der natur-entfremdeten gesellschaft ... gestern war ich mit den kids wieder im garten, zwei lange stunden lang ... das ist heilsames tun und sein für mich ... das zeigt die wunden auf, die endlich sich schließen wollen ... wer unbewusst zu vergessen sucht oder wenn in der familie jemand seinen schmerz um einen verlust zu verbergen sucht .. so entsteht sucht im system, das mit geben versucht wird, zu kompensieren ... der vergessene, nicht bemerkte schmerz über einen verlust sucht sich den weg in die sucht ... erst wenn der schmerz aufbricht, kann gesehen werden, was ist 
... seinen herzenswunsch erfüllt zu bekommen, der gedanke, dass dies sein kann, er ist neu für mich ...

der krieg ist aus. ...
die väter kommen nimmer nach haus.
die kinder, sie kennen nur die mütter.
sie wissen nicht, dass sie ihn vermissen.
wie fühlt er sich an?
wie riecht der mann, vater genannt.
wie? wie?
das gefühl fehlt.
das wissen ist da.
der wunsch ist da.
doch wie fühlt sich die erfüllung an?
wenn das verlangen nie gestillt wurde,
wie soll sich dann erfüllen, was fehlt und nie gefühlt?
... ich weiß es nicht.
du strengst dich an mein kind, zu bekommen, was dir genommen
der krieg.
wer macht den krieg?
wer hat ihn sich erdacht und warum?
warum nimmt er die väter und lässt die mütter in zuviel, was schwer ist und drückt, zurück?
warum?
wie soll sich erfüllen, was in dir brennt,
wenn du nie erfahren hast, wie sein feuer brennt?
der krieg ist aus,
du brennst aus.
frieden ist das nimmer.
doch irgendwann, wenn dein kummer zu groß, 
du keinen weg mehr siehst,
dir die kraft genommen ist,
du zusammenbrichst,
dann ist die zeit, den wunsch zu erkennen, der in dir brennt,
durchbrochen die schutzwand, der eiserne vorhang,
die mauer bricht in dir
und du erkenst, was in dir brennt.
die flamme der väter, die einst im krieg erlosch,
du trugst sie in dir hinter mauern des schutzes,
doch nun brennt sie für dich, dein leben, deines herzens wünsche.
vorbei die zeit der süchte,
deine geschichte wird geschichte.
neu entstehst du wie phönix aus der asche.
die asche der väter ist nicht deine,
doch ihr entstammt deine flamme.
brenne, so hell du kannst.
leuchte so weit du kannst.
ich bin bei dir.
frieden ist endlich bei mir.


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